Kalemegdan

 

Der schönste und größte Belgrader Park, gleichzeitig auch der bedeutendste kulturhistorische Komplex, in dem die Belgrader Festung oberhalb der Mündung der Save in die Donau dominieren. Die Bezeichnung Kalemegdan bezieht sich lediglich auf das Plateau rings um die Festung, das im 19. Jh. in einen Park umgestaltet wurde. War die Festung der militärische Hauptstützpunkt Belgrads, so diente das Plateau dazu, den Feind zu beobachten und ihm kampfbereit die Stirn zu bieten. Folglich ist auch der Name auf die türkischen Worte kale = Festung und megdan = Feld zurückzuführen. Die Türken nannten den Kalemegdan auch noch Fićir-bajir, was soviel bedeutet wie „Hügel zum Nachdenken“.

Die Umgestaltung in einen Park erfolgte auf Verfügung von Fürst Mihailo Obrenović nach der Übergabe der Festung an die Serben (1867). Die Skizze erstellte der erste Belgrader Städtebauer Emilijan Josimović. Die Grünflächen wurden zwischen 1873 und 1875 angelegt, als Oberst Dragutin Žabarac, Miloš Obrenovićs Adjutant zur Zeit dessen zweiter Regierungszeit, das Kommando über die Belgrader Festung innehatte.

Die planmäßige Gestaltung des Kalemegdan begann 1890, als das Heer den Park der Belgrader Gemeinde übergab. Der damalige Bürgermeister Nikola Pašić bewilligte den ersten Kredit für die Gestaltung des Kalemegdan in Höhe von 10.000 damaligen Dinar. 1905 wurde die Erweiterung des Parks mit der Anlegung des Kleinen Kalemegdan in Angriff genommen, der sich vom Pavillon "Cvijeta Zuzorić" bis zum Zoologischen Garten ausdehnte.

Vor dem ersten Weltkrieg endete der Kalemegdan-Park an der Stelle, wo sich jetzt die Steintreppen befinden (sie führen zur unteren Terrasse). Das Gelände hinter diesen Treppen war bis 1929 vollkommen verwildert und mit Unkraut bewachsen. Nach 1931 wurde die Parkfläche auch bis zur Unterburg erweitert. In den Park wurden mehrere Denkmäler bekannter Kulturschaffender und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens aufgestellt. Der Kalemegdan beherbergt das Militärmuseum, den Kunstpavillon "Cvijeta Zuzorić", das Städtische Institut für Denkmalschutz, den Zoologischen Garten, einen Kindervergnügungspark, eine größere Anzahl von Sportplätzen, Gastgewerbeeinrichtungen u.a.