Topčider

 

Der waldbestandene und schön gepflegte Park Topčider erstreckt sich auf einer Fläche von 111.336 m2 im Tal des Topčider-Flusses. Schon seit 150 Jahren ist das einer der beliebtesten Ausflugsorte der Belgrader. Die Bezeichnung Topčider ist ein aus der persischen Sprache übernommenes türkisches Wort und bedeutet Kanonen-Tal (top=Kanone). An dieser Stelle gossen die Türken ihre Kanonen für den Angriff auf Belgrad 1521. 1831 begann Fürst Miloš Obrenović mit der Errichtung eines Palais, einer Kirche, ferner einigen Cafés, einer Kaserne und einen Park Topčider Gestalt zu verleihen.

In den ersten Jahrzehnten des 19. Jh. befanden sich zahlreiche Weingärten und Sommerhäuser vermögender Bürger auf diesem Gebiet. Auf einem Gelände mit Teichen inmitten von Schilf und Binsen entstand der erste Park in Belgrad. Über die Anfänge des Parks ist in einem interessanten Dokument eine Spur festgehalten,  und zwar in einem Brief vom 24. Februar 1831, in dem es u.a. heißt: "Lasst keinen Wagen über Topčider fahren, damit die Wiesen nicht zerstört werden". Um das Palais des Fürsten  Miloš wurden zwischen 1831 und 1833 in ehemaligen Kalkgruben Platanen gepflanzt, die auch heute noch erhalten sind. Tschechische Gärtner haben Topčider meisterhaft bepflanzt. Der zentrale Teil, das Blumenparterre, als symmetrische Komposition ausgerichtet zum Palais des Fürsten Miloš, endet vor dem Steinobelisk (errichtet 1859) und so wurde dem Paradecharakter dieses Teils Nachdruck verliehen. 

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Regulierung des Topčider-Flusses angegangen und dieser natürliche Komplex wurde auch auf diese Weise zum meistbesuchten Ausflugsort der Belgrader. In dieser schönen, waldreichen Umgebung befinden sich auch die Topčider-Kirche, das Gardehaus und einige Gaststätten.