Berühmte Parks

 

PIONIRSKI PARK

Der Pionierpark ist einer der schönsten Parks in der Stadt zwischen dem Bulevar kralja Aleksandra und den Straßen Kralja Milana, Kneza Miloša und Dragoslava Jovanovića. Der Park war bis 1944 von einer hohen Mauer umgeben und diente als Garten des Alten Schlosses (jetzt Belgrader Stadtparlament). Nachdem die Mauer abgerissen wurde, übergab man den Park der öffentlichen Benutzung und nannte ihn Pionirski park (Pionierpark), nach der gleichnamigen Kinderorganisation. Zu Ehren des großen Mannes der jugoslawischen Literatur und Nobelpreisträgers Ivo Andrić wurde ein Spazierweg angelegt, der sich Andrićev venac nennt, und ein Denkmal errichtet.

TAŠMAJDAN

Zwischen den Straßen Takovska, Ilije Garašanina, Beogradska und Bulevar kralja Aleksandra befand sich einst ein großer Steinbruch. Und so gibt es auch eine Erklärung für den Namen des Parks Tašmajdan (auf türkisch bedeutet taš = Stein, majdan = Ort, wo Stein abgebaut wird). Nach Angaben von Zeitzeugen „kann ungehindert gesagt werden, dass in Belgrad alle alten Gebäude... mit dem hier abgebauten Stein errichtet worden sind“. Die nach dem Steinabbau entstandenen Katakomben dienten lange Zeit als Munitionslager und Militärmagazine und auch als Schutzräume und Verbandplätze für verwundete Soldaten. Während der Belagerung Belgrads im Herbst 1806 schlug Karađorđe hier ein Lager auf und errichtete ein Zelt. Nach dem Zweiten serbischen Aufstand verfügte Miloš Obrenović um 1826 die Verlegung des alten serbischen Friedhofs vom Stadttor zum Tašmajdan, um in Savamala ein serbisches Stadtgebiet errichten zu können. Auf dem Tašmajdan-Plateau wurde 1835 die alte Markuskirche erbaut (bei der Bombardierung Belgrads am 6. April 1941 zerstört). Auf dem Tašmajdan wurde am 30. November 1830 der hatischerif (Erlass) des Sultans über die innere Unabhängigkeit Serbiens verlesen. Im Jahre 1909 errichtete man hier eine Seismologische Station, die auch heute noch dasteht. Im Tašmajdan und in seinem Umfeld befinden sich die Markuskirche (die neue, erbaut von 1931-1936), die Russische Kirche (1924), das Hauptpostamt (1934), das Sport- und Freizeitzentrum „Tašmajdan“, die Hotels „Taš“ und „Metropol Palace“, das Café „Madera“, das RTS-Gebäude (Rundfunk und Fernsehen Serbien), ein Kindervergnügungspark...

UNIVERZITETSKI PARK

Der Universitätspark befindet sich direkt im Stadtzentrum, im alten Stadtkern. Die ältere Generation der Belgrader kennt ihn noch als Pančić-Park. Zur Türkenzeit befand sich hier der Friedhof der Belgrader, der Mitte des 19. Jh. beseitigt wurde. Später wurde auf einem Teil des jetzigen Parks der größte und bekannteste Markt angelegt (er wurde erst in den dreißiger des 20. Jh. abgeschafft). Der erste Städtebauer Belgrads, Emilijan Josimović, fand, dass dieser Fläche etwas „ästhetischeres“ gebühre als ein Markt. Nach 1869, als städtebauliche Arbeiten aufgenommen wurden, verkürzte er den Großen Markt um die Hälfte und verwandelte den gebliebenen Teil in einen Park. Die ersten urbanen Konturen des Parks zeichnen sich Ende des 19. Jh. ab, als das Josif-Pančić-Denkmal enthüllt wurde. Seine definitive Gestalt bekam der Park in den dreißiger Jahren des 20. Jh. mit der Verlegung des Dositej-Obradović-Denkmals vom Kalemegdan und der Errichtung der jetzigen Barockeinfriedung.

KARAĐORĐEV PARK

Der Karađorđe-Park liegt zwischen dem Bulevar oslobođenja und der Nebojšina ulica. An dieser Stelle befand sich 1806 während des Angriffs auf Belgrad eines der Lager des aufständischen Heeres. Nach der Einnahme Belgrads wurden alle gefallenen Aufständischen hier beigesetzt. Fürst Aleksandar Karađorđević errichtete 1848 auf diesem Soldatenfriedhof ein Denkmal mit der Inschrift: „Zum Ruhme und zu Ehren der serbischen Helden, die 1806 für das Vaterland mutig ihr Leben ließen, wird dieses Denkmal hier errichtet“. Das ist zugleich auch das erste öffentliche Denkmal in Belgrad. Nach der Denkmalerrichtung begann der Park Gestalt anzunehmen. In den Jahren 1903 und 1904 wurde er erheblich ausgedehnt, als ein  Laube angelegt wurde, die auch heute noch auf einer kleinen Anhöhe steht. Vor dem Zweiten Weltkrieg wurde im Park ein Luftschutzbunker errichtet, in dem am 6. April 1941 beim deutschen Bombenangriff 192 unschuldige Belgrader den Tod fanden. Eine Steinplatte an dieser Stelle erinnert an dieses tragische Ereignis. Im Park wurden noch weitere Denkmäler errichtet.

GRADSKI PARK U ZEMUNU

Der Stadtpark ist die älteste grüne Oase und Spaziergängerzone der Zemuner. 1880 wurde er als Kleiner Park an der Stelle der einstigen Zemuner Quarantäne (aus dem Jahre 1730) angelegt. Mit der Erweiterung der Grünanlagen 1886 und 1888 wuchs er zum Stadtpark heran. Aus dieser Zeit sind Stilgebäude der einstigen Großen Realschule (fertig gestellt 1880, ausgebaut 1916) erhalten. Zu den ältesten erhaltenen Denkmälern gehören Überreste der Quarantänemauer und zwei Quarantänekirchen (restauriert): die orthodoxe Erzengel-Gabriel-Kirche (aus dem Jahre 1786) und die katholische Kirche des hl. Rocco. Zwischen beiden Kirchen steht eine A. Lamartine gewidmete Säule. Sie errichtete 1933 die Gesellschaft Jugoslawien-Frankreich zum 100. Jahrestag des Aufenthalts des großen Dichters in der Quarantäne. An die neuere Geschichte erinnern zwei Gedenkstätten des Volksbefreiungskrieges, Werke der Bildhauer Vanja Radauš und Boris Kalina. Zum Parkkomplex gehören auch das Sportzentrum „Pinki - Zemun“, erbaut 1974.