Tage Belgrads

Das Stadtparlament Belgrads beschloss am 26. Dezember 2002, den Zeitraum zwischen zwei bedeutenden Ereignissen in der Geschichte unserer Stadt – vom 16. bis 19. April – als "Tage Belgrads" zu begehen. Der slawische Name Belgrad wird erstmals am 16. April 878 in einem schriftlichen Dokument erwähnt, und zwar in dem Brief des Papstes Johannes VIII. an den bulgarischen Fürsten Boris. Am 19. April 1876 wurde es wieder eine serbische Stadt, als der letzte türkische Kommandant Ali Risa Pascha im Kalemegdan Fürst Mihailo symbolisch die Schlüssel übergab.

Belgrad hat in seiner langen und stürmischen Geschichte oft den Namen und seine Herren gewechselt. Seit dem 3. Jh., als der keltische Stamm Scordisci an der Mündung der Save in die Donau die Festung Singidunum errichtete, eroberten Byzantiner, Gepiden, Sarmaten, Ostgoten, Slawen, Awaren, Franken, Bulgaren, Ungarn, Türken, Österreicher, Deutsche die Stadt am "Kreuzweg der Welten". Jeder der Herren gab ihm auch einen Namen: Singedon, Nandor, Fehervar, Nandor Alba, Alba Graeca, Griechisch Weißenburg, Alba Bulgarica, Taurunum bis zu dem unbeschiedenen Namen Prinz Eugenburg, den ihm 1941 die Deutschen zugedacht hatten. Am längsten dauert allerdings sein slawischer Name – Belgrad. In der britischen Enzyklopädie steht geschrieben, dass das eine Stadt ist, um die die meisten Schlachten geschlagen wurden, aber auch eine Stadt mit den meisten symbolischen Namen: Hügel des Kampfes und des Ruhmes, Hügel zum Nachdenken, Haus der Kriege, Misir Rumelien, Haus der Freiheit, Pforte des Ostens – Portal des Westens...

Belgrad stand am längsten unter der Herrschaft der Türken: von 1521 bis 19. April 1867. Der "Ferman (Befehl) über die Übergabe der Stadt – so ist in der Geschichte Belgrads nachzulesen – wurde im Kalemegdan in Anwesenheit serbischer Großwürdenträger, der Vertreter der Großmächte, des serbischen und türkischen Heeres und der gesamten Belgrader Bürgerschaft bekannt gegeben. Das war der größte Festtag für Belgrad. Die Stadt war mit Blumen und Fahnen geschmückt und vor dem gegenwärtigen Theater auf der Terazije, in Savamala und an anderen Orten wurden Triumphtore errichtet. Nachdem der Ferman verlesen wurde, ritt der Fürst am serbischen und türkischen Heer vorbei und begab sich in die Burg, wo ihm der Befehlshaber der Belgrader Festung Ali Risa Pascha auf symbolische Weise die Schlüssel der serbischen Städte übergab (außer für Belgrad wurden ihm die Schlüssel für Užice, Šabac, Smederevo, Kladovo und Soko Grad ausgehändigt.) Auf der Belgrader Festung wurde neben der türkischen auch die serbische Fahne gehisst und der türkische Wachposten wurde durch einen serbischen ersetzt. Die letzte Truppenabteilung der türkischen Besatzung verließ die Festung und Belgrad am 24. April 1867 und am Tag darauf zog auch der letzte türkische Kommandant, Ali Risa Pascha, aus Belgrad ab. Neun Jahre später, 1876, wurde von der Belgrader Festung auch das letzte Symbol der einstigen Okkupation – die türkische Fahne – entfernt".

PREISE DER STADT BELGRAD
Der Preis der Stadt Belgrad für das Schaffen Jugendlicher und der Preis der Stadt Belgrad „Svetislav Stojanovic“ werden jedes Jahr im April anlässlich der Festlichkeiten der „Tage Belgrads“ vergeben.

Der Preis der Stadt Belgrad wird Schaffenden für Spitzenleistungen in Belgrad in den Bereichen Kunst (Literatur und Übersetzung, Theater, Film, Funk- und Fernsehen, bildende und angewandte Kunst, visuelle Medien, Musik, musikalisch-szenische Kunstwerke), Wissenschaft (Gesellschafts- und humanistische Wissenschaften, Natur- und technische Wissenschaften, Erfindung), Medizin, Architektur und Städtebau, Landwirtschaft, Journalismus, Bildung, Sport, heroische Tat, langjähriges Schaffen und immerwährender Beitrag zur Entwicklung der Stadt Belgrad, als auch spezielle Anerkennung für den besonderen Beitrag zur Umsetzung von Veranstaltungen von Bedeutung für die Stadt Belgrad Auszeichnungen verliehen. 
Der Preis der Stadt Belgrad für das Schaffen Jugendlicher wird Schülern und Studenten vergeben, die sich in der künstlerischen und wissenschaftlichen Arbeit besonders hervortun.

Der Preis der Stadt Belgrad „Svetislav Stojanovic“ wird einer Einzelperson und einer Feuerwehreinheit für besondere Ergebnisse im Bereich Brandschutz auf dem Gebiet der Stadt Belgrad verliehen.