Trg Republike

 

Der Platz der Republik erstreckt sich auf der Fläche zwischen der „Gradska kafana“ (Stadtcafé), dem Kino „Jadran“, dem Nationaltheater und dem Haus der Streitkräfte Serbiens.

Der gegenwärtige Platz wurde nach der Zerstörung des Stambol-Tors (1866) und nach der Errichtung des Nationaltheaters (1869) gebildet. Das von den Österreichern Anfang des 18. Jh. erbaute Stambol-Tor befand sich zwischen dem Fürst-Mihailo-Denkmal und dem Nationaltheater. Das war das größte und schönste Tor zu der Zeit, als die Stadt von einer Umschanzung umgeben war. Durch dieses Tor führte der Weg nach Konstantinopel (Istanbul), wonach es auch seinen Namen erhielt. Im Volk blieb das Stambol-Tor auch danach in Erinnerung, weil die Türken auf dem davor liegenden Platz die Exekution der „Raya“ (nichtmuslimische Bürger) vollzog, indem sie auf einen Pfahl gespießt wurden. Bei der Einnahme Belgrads (1806) wurde vor diesem Tor Vasa Čarapić, der bekannte Heerführer aus dem Ersten Serbischen Aufstand, tödlich verwundet. Zum Gedenken an dieses Ereignis wurde die unweit dieser Stelle gelegene Straße nach ihm benannt und auch ein Denkmal errichtet.

Nach der Herstellung der serbischen Oberherrschaft und der Entfernung des Stambol-Tors ist der Platz vor dem jetzigen Trg Republike lange Zeit unbebaut geblieben. Das Nationaltheater stand dort über 30 Jahre als einziges großes Gebäude da. Als 1882 das Denkmal des Fürsten Mihailo errichtet wurde, begann dieser Platz allmählich städtische Formen anzunehmen. An der Stelle des heutigen Nationalmuseums wurde ein langes Parterrehaus errichtet, in dem sich u.a. das bekannte Caféhaus „Dardaneli“, ein Treffpunkt der Künstlerwelt, befand. Der Bau wurde eingerissen, um an seiner Stelle 1903 das Verwaltungsgebäude der Bestände des Nationalmuseums (gegenwärtiges Gebäude des Nationalmuseums) zu errichten. In dem kleinen Park neben dem Nationaltheater standen bis zum Zweiten Weltkrieg das bekannte Café und Lichtspielhaus „Kolarac“ (das Gebäude war Eigentum des Kaufmanns und Wohltäters Ilije Milosavljević Kolarac). Der Palast „Riunione“, in dem das Kino „Jadran“ untergebracht ist, wurde 1930 erbaut.

An der Stelle des heutigen Hauses der Presse standen bis zum Zweiten Weltkrieg alte Parterre- und einstöckige Häuser mit Kaufläden. Die meisten dieser Gebäude wurden Opfer des deutschen Bombenangriffs am 6. April 1941. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Straßenbahnschienen beseitigt (zwischen den zwei Weltkriegen war hier eine Straßenbahndrehscheibe) und der Square verlegt, auf dem sich für kurze Zeit nach der Befreiung die Grabstätte und das Denkmal der gefallenen Rotarmisten im Kampf um die Befreiung Belgrads 1944 befanden (ihre sterblichen Überreste wurden auf dem Friedhof der Befreier Belgrads beigesetzt). Später wurde auch das größte Gebäude auf diesem Platz errichtet, das „Haus der Presse“, in dem sich heute das „Stadtcafé“ (Gradska kafana) und das Internationale Pressezentrum befinden.