Belgrad – Stadt der Zukunft Südeuropas

 

In der zweiten Phase des 2006 und 2007 von der Zeitschrift „Financial Times“ veranstalteten Wettbewerbs um europäische Städte und Regionen der Zukunft, wurde Belgrad am 16. März 2006 in Cannes zur „Stadt der Zukunft Südeuropas“ verkündet. Außer Belgrad erhielten Preise Paris als „Stadt der Zukunft Westeuropas“, Brno als „Stadt der Zukunft Mitteleuropas“, Baku als „Stadt der Zukunft Osteuropas“ und London als „Stadt der Zukunft Europas 2006/07“. In der ersten Runde wurde die Hauptstadt Serbiens zur „Stadt der Zukunft des zentralen Teils Südosteuropas“ gewählt. Die Region Südeuropas, in der Belgrad die „Stadt der Zukunft ist“, umfasst auch Slowenien, Kroatien, Bosnien-Herzegowina, Mazedonien, Albanien, Bulgarien, Rumänien, Griechenland, die Türkei und die Mittelmeerinseln Zypern, Malta, Sizilien, Korsika und Kreta.

- Es war uns eine Ehre, dass wir im Wettbewerb der „Financial Times“ zur Stadt der Zukunft Südeuropas verkündet wurden, denn wir befanden uns in der Gesellschaft von Städten, die entweder eine intensive Entwicklung durchlaufen oder auf eine lange Geschäftstradition zurückblicken, - sagte Nenad Bogdanović, Bürgermeister von Belgrad, anlässlich der Wahl Belgrads zur Stadt der Zukunft Südeuropas.

- Das, was auch Belgrad und Serbien widerfahren sollte, ist der möglichst schnelle Zufluss ausländischen Kapitals, ohne das es keine neuen Arbeitsplätze und neuen Programme geben kann. Das Land selbst verfügt nicht über viel Geld, sondern dieses befindet sich bei den ausländischen Investoren, und deshalb brauchen wir sie. Wir blicken auf eine Zeitspanne zurück, in der Investitionen in die Infrastruktur einzelner Stadtteile notwendig waren, und jetzt wird dort gebaut. Die jüngsten „Greenfield“-Investitionen gingen nicht mehr nach Neu Belgrad, wo in letzter Zeit am meisten gebaut wurde, sondern nach Zemun, das demnächst aufgrund der Investitionen Neu Belgrad vollkommen gleichgestellt sein wird. Die Stadt muss weiter in die Infrastruktur investieren, eine neue aufbauen und die alte revitalisieren, und somit Voraussetzungen für potenzielle Investoren schaffen. Was das bedeutet, bezeugt die Angabe zur Genüge, dass die Gestaltung des städtischen Baulands der Stadt Belgrad 2000 eine Einnahme von rund 10 Mio. Euro gesichert hat, während dieses Jahr diese Einnahme höchstwahrscheinlich rund 100 Mio. Euro betragen wird. Dieses ganze Geld wird abermals in die neue Infrastruktur investiert werden, sei es die kommunale oder die Verkehrsinfrastruktur – sagte Nenad Bogdanović.

Wie der Bürgermeister betonte, sei viel getan worden, um Infrastrukturbedingungen für die Autobahn und die umliegenden breiteren Gebiete bis zum Flughafen zu schaffen. Die nächste Aufgabe wird die Errichtung der erforderlichen Infrastruktur an der Novi Sader Autobahn bis hinter Batajnica sein, ferner in Richtung Zrenjanin und Novi Sad, an der Ibar-Magistrale und in Richtung Niš. Insbesondere wurden auch Projekte an den Flussufern sowie Areale in der Stadt selbst erwähnt, die in den letzten fünfzehn Jahren verlassen dastanden.

- Augenblicklich erhalten wir für jedes angebotene Areal viele Offerten, aber wir müssen noch viel mehr solcher Areale schaffen und gestalten, denn es herrscht Interesse. In den nächsten drei Jahren werden nach meiner Einschätzung in Belgrad 1,5 Mio. qm Geschäfts- und Wohnraum errichtet, wird das Durchschnittsgehalt ca. 500 Euro betragen und das Beschäftigungstempo sich auf einer weitaus höheren Ebene bewegen - betonte Bogdanović.

Bogdanović äußerte den Wunsch, dass auch ganz Serbien von der Investitionswelle erfasst wird und wiederholte die Notwendigkeit, den Dezentralisierunsprozess in die Wege zu leiten, und nicht die Verbindung der örtlichen Gemeinschaften auf politischer, sondern auf Interessengrundlage. Auf diese Weise kann ein großer Teil Serbiens, gleich dem Beispiel Belgrads, gleichberechtigt zur Entwicklung des ganzen Staates beitragen, schlussfolgerte  Bogdanović.

Nach den Worten von Vesna Perić, Stellvertreterin des Direktors der Agentur für ausländische Investitionen und Exportförderung der Republik Serbien (www.siepa.sr.gov.yu), die in Zusammenarbeit mit USAID-SEDP die Kandidatur Belgrads für diesen Preis aufstellte, hat sich die Hauptstadt aufgrund der günstigen geografischen Lage und der bisherigen ausländischen Investitionen für diesen Wettbewerb qualifiziert. Das Vorgehen Belgrads in den letzten Jahren, Investoren anzulocken, stellte ein Beispiel dar, wie auch andere Ortsgemeinschaften in Serbien attraktiv für Kapitalanlagen werden können, sagte Vesna Perić.

Den Wettbewerb für „Städte und Regionen der Zukunft“ veranstaltet die Spezialausgabe der „Financial Times“ für direkte ausländische Investitionen – „FDI Magazin“, und dieser jährliche Prestigepreis wird für alle Kontinente vergeben. Der Preis ist zugleich eine Empfehlung dieses bekanntesten Wirtschaftsblattes der Welt für Areale, in die zu investieren sei. Die Kategorien und Kriterien, wonach die Fachjury entscheidet, sind ökonomisches Potenzial, Geschäftskosten, menschliche Reserven, Transport, Informationstechnologien und Telekommunikation, Lebensqualität für ausländische Investoren sowie die beste Werbestrategie, um direkte ausländische Investitionen anzulocken.

Siehe: Nachricht über den Preis