Neubeginn 2000-2003

 

2000

5. Oktober – Milan St. Protić wurde auf der konstitutiven Sitzung zum Vorsitzenden der Stadtverordnetenversammlung Belgrads gewählt.

7. Oktober  - Dr. Vojislav Koštunica wird vor den Abgeordneten des Bundesparlaments als erster demokratischer Präsident Jugoslawiens vereidigt. Die Gründungssitzung des Parlaments wird im Sava-Zentrum abgehalten, weil das Parlamentsgebäude während der Zusammenstöße zwischen Polizei und Bürgern am 5. Oktober beschädigt wurde.

9. Oktober - Die Außenminister der Europäischen Union fassen auf dem Gipfeltreffen in Luxemburg den Beschluss, das gegen Serbien verhängte Embargo des Erdölimports und des Flugverkehrs aufzuheben und alle seit 1998 gegen die Bundesrepublik Jugoslawien verhängten Sanktionen außer Kraft zu setzen.

12. Oktober – Der amerikanische Präsident Bill Clinton hebt die Sanktionen der USA gegen Jugoslawien auf und leitet den Prozess der Erneuerung der diplomatischen Beziehungen der zwei Länder ein.

24. Oktober – Bildung der Übergangsregierung Serbiens, die sich aus Vertretern der Demokratischen Opposition Serbiens, der Sozialistischen Partei Serbiens und der Serbischen Erneuerungsbewegung (SPO) zusammensetzt. Die Serbische Radikale Partei wollte sich an einer solchen Regierung nicht beteiligen. Die Übergangsregierung sollte das Funktionieren des Landes bis zu den am 23. Dezember angesetzten außerordentlichen Parlamentswahlen sicherstellen. Premier der Übergangsregierung war Milomir Minić und die Vizepremiers Spasoje Krunić (SPO) und Nebojša Čović, Demokratische Aktion (DA).

26. Oktober – Die Bundesrepublik Jugoslawien wurde in die Mitgliedschaft des Stabilitätspakts für Südosteuropa aufgenommen. Alle teilnehmenden Mitglieder des Treffens in Budapest unterstützten den Vorschlag des Koordinators des Pakts, Bodo Hombach, dass Jugoslawien in die Vollmitgliedschaft aufgenommen wird.

11. November – Der Ständige Rat der Organisation für Europäische Sicherheit und Zusammenarbeit (OSZE) nahm mit einmütigem Beschluss die BR Jugoslawien in die Mitgliedschaft auf.

15. Dezember – Der Dinar stellt erneut seine Konvertibilität im Lande her.

2001

11. Januar – Der Ständige Rat der Organisation für Europäische Sicherheit und Zusammenarbeit beschließt die Einrichtung einer OSZE-Mission in der BRJ.

19. Januar – Der amerikanische Präsident Bill Clinton beschließt die Aufhebung der Außenwand der Sanktionen gegen die BR Jugoslawien.

22. Januar  - Die Parlamentarische Versammlung des Europarats bewilligt der BR Jugoslawien den Sondergaststatus.

22. Januar – Das neue Parlament der Republik Serbien wird gegründet, in dem die Demokratische Opposition 176 von insgesamt 250 Abgeordneten stellt. Die bis dahin herrschende Sozialistische Partei Serbiens vereinigte 37, die Serbische Radikale Partei 23 und die Partei der Serbischen Einheit 14 Abgeordnetenmandate auf sich.

25. Januar – Serbien bekam die erste demokratische Regierung. Premier der neuen Regierung wurde Dr. Zoran Đinđić, Vorsitzender der Demokratischen Partei.

8. Februar – Die BR Jugoslawien bekam den Beobachterstatus in der Welthandelsorganisation.

15. Februar – Mit dem Botschafteraustausch wurden nach zwei Jahren die diplomatischen Beziehungen zwischen den USA und der BRJ auch formal wieder aufgenommen. Der bisherige Bürgermeister Belgrads, Milan St. Protić, wurde zum Botschafter der BR Jugoslawien in Washington ernannt.

26. Februar  - Der Ministerrat der Europäischen Union beschloss die Aufhebung aller 1998 verhängten Sanktionen gegen die BR Jugoslawien, außer denjenigen, die sich auf den ehemaligen Präsidenten Slobodan Milošević und seine engen Mitarbeiter beziehen.

27. Februar – Beide Kammern des Parlaments der BR Jugoslawien hoben den Erlass über die Entziehung der Staatsbürgerschaft und die Enteignung des Eigentums der königlichen Familie Karađorđević aus dem Jahr 1947 auf.

16. März – In Belgrad wurden die OSZE-Büros und des Europarats eröffnet. Zum Chef der OSZE-Mission in der BRJ wurde Stefano Sanino ernannt.

1. April  - Der ehemalige Präsident Serbiens und der BR Jugoslawien Slobodan Milošević wurde wegen des Verdachts auf Amtsmissbrauch festgenommen. Die Festnahme begann am 30. März und wurde zwei Tage später nach siebenstündigen Verhandlungen über die Ergebung beendet. Vor dem Haus, in dem sich Milošević aufhielt, hielten bis zur Festnahme Miloševićs Angehörige und Sympathisanten der SPS (Sozialistische Partei Serbiens) und der JUL (Jugoslawische Linke) Tag und Nacht Wache.

8. Mai – Die BR Jugoslawien wurde in die Vollmitgliedschaft der Weltbank aufgenommen.

16. Juni – Der Präsident Russlands Wladimir Putin ist zu seinem ersten Besuch als Staatsoberhaupt des russischen Staates in der BR Jugoslawien eingetroffen.

23. Juni – Die Bundesregierung nahm die Verfügung über die Zusammenarbeit mit dem Tribunal in Den Haag an.

28. Juni – Der ehemalige Präsident der BRJ Slobodan Milošević wurde dem Tribunal in Den Haag auf Grund der Verfügung der Regierung Serbiens überstellt.

29. Juni -  Auf der in Brüssel abgehaltenen Geberkonferenz für Jugoslawien wurde 1 Milliarde 280 Millionen Dollar Hilfe für die BR Jugoslawien gesammelt.

12. Juli – Auf Beschluss der Bundesregierung wurde der Schlosskomplex in Dedinje der Familie Karađorđević zur Benutzung zurückgegegeben.

24. September – Die BR Jugoslawien wurde wieder in die Interpol aufgenommen.

25. September – Die BR Jugoslawien wurde in die Mitgliedschaft der Welthandelsorganisation aufgenommen.

2. November – Nach über einem halben Jahrhundert wurde in den Schulen Serbiens der Religionsunterricht wieder eingeführt.

9. November – Spezielle Einsatztruppen des Innenministeriums Serbiens, bekannter als "rote Bérets", protestierten auf einem Streckenabschnitt der Autobahn bei Belgrad.

16. November – Der Pariser Klub erließ der BR Jugoslawien 66 % ihrer Schulden.

7. Dezember  - Der Präsident Frankreichs Jacques Chirac ist zu einem zweitägigen Besuch der BR Jugoslawien eingetroffen.

2002

14. März – In Belgrad wurde das Abkommen der "Ausgangsgrundlagen zur Umgestaltung der Beziehungen Serbiens und Montenegros" unterzeichnet. Das Abkommen unterzeichneten der Präsident der BRJ Vojislav Koštunica, der Präsident Montenegros Milo Đukanović, der Vizepremier der Bundesregierung Miroljub Labus, die Premiers der Republiken Zoran Đinđić und Filip Vujanović und der hohe Vertreter der EU, Javier Solana. Auf Grund dieses Abkommens lautet die Bezeichnung der künftigen Staatengemeinschaft Serbien und Montenegro.

22. März – Der Internationale Währungsfonds bewilligte Jugoslawien einen Kredit in Höhe von 800 Millionen Dollar.

10. April – Im Parlament der BR Jugoslawien wurde das Gesetz über die Zusammenarbeit mit dem Tribunal in Den Haag angenommen, das die Überstellung der der Kriegsverbrechen angeklagten jugoslawischen Staatsbürger an dieses Gericht vorsieht.

15. Mai  - Die Nationalbank Jugoslawiens teilte mit, dass der Dinar in allen laufenden Transaktionen mit dem Ausland zum ersten Mal seit 1946, als das ehemalige Jugoslawien Mitglied des IWF wurde, konvertibel geworden ist.

19. November – Der Generalsekretär der Vereinten Nationen Kofi Annan besuchte im Rahmen seiner Balkanreise Belgrad.

6. Dezember – Nach mehrmonatigen Angleichungen nahm die Verfassungskommission in Belgrad die Verfassungsurkunde der Staatengemeinschaft Serbien und Montenegro einstimmig an.

2003

12. März – Der Premier Serbiens Dr. Zoran Đinđić wurde getötet. Auf dem Territorium der Republik Serbien wurde der Ausnahmezustand verhängt.

3. April  - Serbien und Montenegro wurden in den Europarat aufgenommen.